Hiddensee Aquarelle
eine ganze Serie von Hiddensee Malereien ist entstanden und meine Lust das Thema weiter zu verfolgen ist ungebremst. Gewöhnlich bleibe ich selten beim gleichen Mal Motiv, sondern liebe Abwechslung. Doch von Hiddensee habe ich noch so viele Bilder im Kopf, die auf gutes Büttenpapier gemalt werden wollen.
Wann wird ein Aquarellbild wirklich gut?
Es soll verpönt sein Bilder möglichst naturgetreu nachzumalen. Doch Motive die zu meinen Sehnsuchtsorten gehören, wie Hiddensee, Rügen und Darß, also meine alte Heimat, da ist es mein Ziel, sie möglichst originalgetreu in Aquarell umzusetzen. Mit Ehrgeiz habe ich viele Motive wie Hafenbilder, der Weg nach Vitte, den Leuchtturm, und Häuser im Stil alter Fischerkaten, gemalt. Meistens bin ich am Ende auch zufrieden mit meinen Arbeiten.
Wenn ich später meine Aquarelle anschaue steigen Erinnerung auf und ich probiere aus, wie ihre Wirkung im Bilderrahmen ist. Da fällt mir der Satz eines bekannten Zeichenlehrers ein: “mach deine Bilder lecker“ und recht hat er. Ich bin nicht die Einzige die sich für Ostseemotive in Aquarell begeistert. Es gibt eben Kunstfreunde die genau diese Bilder mögen und so sind die schönsten Ostseeaquarelle bereits verkauft.
die Auswahl des Bildausschnittes bestimmt die Bildkomposition
Bereits beim Fotografieren versuche ich inzwischen den optimalen Focus/ Ausschnitt für ein Motiv zu finden. Die Technik macht es möglich in Sekundenschnelle die Bildkomposition zu wählen, und wenn nötig viele Varianten festzuhalten. Später treffe ich dann am Maltisch eine Auswahl des besten Bildausschnittes für das jeweilige Motiv. Diese Arbeit ist eine erste planvolle Voraussetzung für ein gutes Bild. Danach habe ich den Kopf frei und gehe entspannt an die Umsetzung des Malmotives. Das Foto ist dabei eine Art Leitlinie, ohne die viele Künstler nicht arbeiten können. Aber wir sind an eine Vorlage niemals sklavisch gebunden. Kreativ werden wir dann, wenn Entscheidungen über Veränderungen getroffen werden, wie Farbnuancen, Übertreibungen oder das Weglassen von Überflüssigem.
Zu Beginn einer Malsitzung gibt es viele Überlegungen nicht nur zum Bildmotiv. Oft ist eine Vorzeichnung hilfreich, um Einzelheiten zu verinnerlichen, um beim späteren Malen im Flow zu bleiben. Typisch für ein Aquarellbild sind Lasuren, Farbschichten die zwischendurch trocknen und meine Geduld strapazieren. Zeichnerisch sind Landschaften für mich eher keine Herausforderungen. Es eignet sich für ein Landschaftsaquarell ein leicht körniges Papier.
Bilderserie Landschaften von Hiddensee
Hier meine Varianten zu Aquarellen von Hiddensee, wie den Blick vom Dornbusch. Die Farbstimmung sonnig heiter und doch zart, so wie ich die Farben in Erinnerung habe. Beim Blick in die Ferne verläuft alles in grün-blau und verschwimmt mit dem Himmel. Das Bild ist gelungen und ich zufrieden. Es ist recht schwierig, eine Fernwirkung und Bildtiefe zu erzeugen, wenn man das Flair der Insel einfangen möchte.
Zu den Lieblingsplätzen auf der Insel gehört für mich der Dornbusch, hier steht ein sehr alter Weißdornbaum auf einem Hügel. Ich vermute, dass sich genau hier einst das Hügelgrab, als kultischer Ort, befand. Bei jedem Hiddenseebesuch zieht es mich genau hier her und ich verweile mit einem Rundblick über die sanfte Landschaft, um den Zauber dieses Platzes zu spüren. Zäune und Vieherden schirmen inzwischen diesen Teil der Insel ab und es wird immer schwieriger, diesen Weißdornbaum zu erreichen. Von dort führt ein fast zugewachsener Weg zur höchsten Klippe, dem Svantiberg. Es sind nicht viele Besucher die den Aufstieg wählen, denn er liegt sehr versteckt zwischen morastigem Grund und Gestrüpp. Naturschützer wollen scheinbar verhindern, das Menschen wie ich diesen Ort aufsuchen. Es tauchen neue Schilder auf, die uns Menschen scheinbar nur als Störenfriede für die Tierwelt sehen. Es gibt auf der Insel Rehe und Wildschweine, auch Kreuzottern, jede Menge Vögel. Schilder hin oder her, ich will mir den tollen Blick über Wiesen, Bodden, den Bessin, Sanddorn und alte Weiden nicht nehmen lassen.
Hiddensee Leuchtturm
mit sonnigen Bildern Kopf und den erholsamen Momenten auf Spaziergängen vom Leuchtturm nach Grieben und Kloster, haben mich die sommerlich satten Farben, die Reife und Wärme ausstrahlen, erfreut.
Natürlich male ich gelegentlich auch den Leuchttum der Insel. Hier besteht immer die Gefahr ein wenig Postkartenkitsch zu erzeugen. Na und! Gekämpft habe ich dann mit den Bäumen im Aquarell. Hier musste ich einige dunklere Schattierungen rausnehmen. Die Versuchung zu satte, leuchtende Farben für ein Landschaftsaquarell zu verwenden, ist bei mir immer gegeben. Ich lange einfach zu gerne in leuchtende Farbtöpfe. Die Farbpalette einzuschränken hat geholfen, eine Bildharmonie zu erzeugen. Ein Rotton und diverse Gelbtöne gemischt mit Ultramarin und einen Tick Cobaltblau reichten völlig. So bleibt die Farbharmonie gewahrt. Der Farbton des Himmels kommt leider nicht genau zur Geltung, es ist ein leicht gebrochener Blauton, mit einem Tick Rotanteil. Für Details wie Wiesenblüten, sind mit Lila und Verditerblau ganz wunderbare Farben. Sie geben den finalen Bild den nötigen Pepp.
