Was ist ein Rückseitenbild? Es ist wohl eine eigene Wortkreation. Oft male ich Motive und werde mit der Arbeit nicht fertig, dann liegt ein Blatt Aquarellpapier mit einem Farbauftrag oder einem begonnen Motiv und wartet auf Vollendung. Es gibt immer wieder Malsitzungen – wo ich aufgebe oder bereits ein Bild verdorben ist und einen schlechten Start hatte. Diese angefangenen Aquarellarbeiten werfe ich nicht sofort weg, ich hebe sie auf und manchmal beginne ich die Rückseite zu bemalen. Papier ist teuer und zu schade es leichtfertig in die Altpapiertonne zu werfen. Gelegentlich verwende ich die Rückseiten auch für Probierarbeiten. Mir ist schon öfter aufgefallen das besonders die Rückseiten-Aquarelle ihren eigenen Charme haben. Meistens gehe ich an diese Arbeiten viel unbefangener und ohne große Erwartungen. So ist auch meine innere Malmuse befreit von Druck und Ehrgeiz und es entstehen ganz eigenwillige Bilder. Meistens entsteht darauf etwas besonderes. Geht so ein Aquarell in andere Hände, findet der Kunstfreund auf der Rückseite ein Motiv, oder eine bemalte Seite. Das ist kein Makel, denn ich weiß den Charme meiner Rückseitenbilder inzwischen zu schätzen…