Alles fließt. Dafür habe ich meinen Malplatz auf den Fußboden verlagert. Ich mag organische Strukturen die durch das Fließen der Farbe entstehen. Pinselspuren hier und da, Spritzer die zu Blüten und Gräsern werden. Das Auge sucht sich seine Welt und konstruiert eine Landschaft nach Wunsch. Hier sind die Kontraste deutlich. Ich tue mich eben schwer mit wenig Farbe und blasse Bilder stehen zu lassen. Immer gibt es noch eine Idee hier und da etwas zu verändern und gestalten. Gelegentlich überschreite ich dabei Grenzen, das ist wichtig, denn so lote ich aus was wie wirkt und wo es genugi ist oder sogar zu viel war. Der Lerneffekt ist immer dabei und die Vorlieben bleiben und wechseln wenig. Ich glaubte immer keinen wirklichen Malstil zu haben, doch das stimmt nicht, wie ich inzwischen selber einsehen muß. Es ist ja auch kein Makel im Gegenteil, eine unverwechselbare Handschrift an dessen Bögen, Riefen mein Ausdruck  sich sändig abarbeitet. Die einzige Konstante im Leben ist der Fluß der Veränderungen, das wird uns gerade in diesen letzten Monaten bewusst. Nach Wochen der Malabstinenz heute eine große Fläche für Kleckereien, Spritzer und dem Wunsch es Fließen zu lassen. Es sind gleich mehrere Motive und Bilder entstanden zum Thema: stimmungsvolle Landschaften. Schön, dass ich auf meiner Webseite wieder neue Aquarelle zeigen kann und auch im Shop ist das Sommerloch nun beendet. Ich habe meinen guten alten Eichenholzschreibtisch zurück gelassen, oder sagen wir in liebe Hände abgegeben. Er wird meinem besten Freund als Werkstatttisch dienen. Gerne hätte ich den tollen Tisch der bereits zahlreiche Blessuren und Farbflecke aufweist behalten. Meine neuen Räume sind jedoch  anders geschnitten. Gelegentlich hardere ich mit mir, …wäre ein kleiner Raum als Atelier nicht schön gewesen? Ja, es ist eine Umstellung mit Vor und Nachteilen. Die Vorteile sind,  viel Platz in meiner hellen Küche mit einem guten Tisch zum Malen.  Es gibt jetzt  mehr Abstellmöglichkeiten für meine Unmengen Papier, Bilderrahmen und Material. Nachteil, es heißt immer alles aufbauen und wegräumen, wie bisher auch. Der Wasserhahn ist nah und viel Grün mit Balkon gibt es auch. Vor ein paar Monaten bewunderte ich Videos, die Ateliers und liebevoll gestaltete Malplätze zeigten. Da kam ich ins Träumen. Sicherlich geht es auch anders – die Küche lässt sich zum Atelier umfunktionieren, doch lassen wir vorerst alles an seinem Platz, die Sitzecke mit Tisch und Stühlen, die Einbauküche ….noch ist nicht aller Tage Abend und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Hier für meine Malfreunde und Blogleser mal wieder ein Landschaftsaquarell das farblich kracht und mit Rahmen und Passepartout eine zauberhafte Wirkung entfaltet – heimlich nenne ich es “üppiges Grasland”. Mal sehen wann es den Besitzer wechselt.